Ringkampf und Tanz

 

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Dorothea Kirsch
Kampf + Tanz
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Dorothea Kirsch begann ihre künstlerische Laufbahn auf eine etwas ungewöhnliche Weise. Sie studierte am Figurentheater-Kolleg des Deutschen Instituts für Puppenspiel. Wenn man nun aber denkt, dass dort lediglich Puppenspiel gelehrt wurde, dann täuscht man sich. Es handelte sich um eine Institution, die man im Englischen wohl als Art-Center bezeichnen würde. Dort wurde alles gelehrt, gelernt und erforscht, was man sich unter Kunst vorstellen kann. Von Skulpturenbau, Zeichnen, Malerei über Holzschnitzen und Performance Art bis zu Tanz, Pantomime, Bau und Spiel von Figuren aller Art und Maskentheater sowie Sprachbildung.
Zunächst erschien es so, dass Dorothea Kirsch sich ganz dem Maskentheater verschreiben würde. Aber im Laufe der Zeit stellte sich heraus, dass ihre Arbeiten immer mehr in Richtung der Skulptur tendierten. Nach anfänglichen Versuchen mit kleinen Drahtgebilden und gesammelten Materialien sowie Bühnenbildarbeiten für Tanz- und Performanceprojekte entwickelte sie zwei Hauptstränge ihrer Arbeit: Die Auseinandersetzung mit Mobiles und hängenden Skulpturen sowie die Schaffung von geschweißten floralen Skulpturen, teilweise verbunden mit anderen Materialien wie Papier, Textilien, Kunststoff. Sie gab Unterricht in Workshops mit den unterschiedlichsten Themen und Techniken. Sie hatte etliche Ausstellungen alleine und in Gruppen, u.a. vier Ausstellungen in den USA.
Die Arbeitsweise von Dorothea Kirsch ist sehr eindrucksvoll. In ihrer Halle lagern Mengen der verschiedensten Materialien. Manchmal beginnt sie mit einer Zeichnung, manchmal legt sie Materialien zusammen, betrachtet diese manchmal sehr lange, manchmal eher spontan, holt andere Dinge, verwirft dafür einige und beginnt dann mit sich und dem Material ringend einen organischen Schöpfungsprozess. Wenn man sie beobachtet, erinnert das manchmal an einen Ringkampf und manchmal an einen Tanz. Sie ist dann vollkommen unansprechbar - außer man fragt: Willst Du ein Werkstattbier ? Dann legt sie eine kurze Pause ein, um dann mit geballter Energie weiterzuarbeiten, Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat, Jahr für Jahr. Hoffentlich noch lange.
Oreste
Künstler und Gatte
Aus: "Die Kunst des Fliegens - Kunstpreis 2004"
Bernd Rosenheim Stiftung, Frankfurt a./Main, 2004.